Ich hätte gerne noch mehr über den Jerusalemer Tempelkult erfahren (#amAnfangwarderPluralismus, Grözinger, 46) — inwiefern dieser sich in den Gottesdienst und in das frühe Christentum mit eingebracht hat. Je nach dem, wie, würde ich mich sehr dafür interessieren, ob man da eine Parallele zur heutigen Zeit ziehen kann.
Total spannend fand ich direkt auch damit zusammenhängend, dass es auch im frühen Christentum schon verschiedenste Gemeinden gab, nicht nur ortsbedingt, sondern manche Gemeinden wohl bewusst auch ihren Fokus gesetzt haben („wortorienterte“, „hochliturgische“, „häuslich-spontane Gottesdienstformen“, Wick 2002, 392)
„Der Ruf, >ad fontes< zurückzukehren, konnte und kann aufgrund des Neuen Testaments gerade nicht zu einer einheitlichen, >wahren< Gottesadienstgestalt führen“ (Wick 2002, 392). Das ist etwas, was ich aber zum Beispiel schon manche Freikirchenleiter:innen sagen hörte, dass die Hausgemeinde heute am besten die eigentliche, erste (Ur-)Gemeinde nachbildet. Dabei muss ich allerdings sagen, dass eine mir ganz bekannte Hausgemeinde in Crailsheim, von den obigen Gottesdienstformen alle drei hin und wieder in sich aufnimmt und in der Praxis eigentlich Vielfalt lebt. Nur in der Theorie wird teilweise behauptet, dass das der Weg ist wieder richtig Gemeinde zu leben. (Ich würde sagen, dass es EIN toller Weg ist, für einige, und, dass es diese Gemeindeform in Zukunft eventuell mehr braucht!)
Der Abschnitt (2.2) zu Augustinus, zur rhetorischen Entdeckung des Ich hat mich außerdem sehr bewegt. Wirklich seehr interessant, wie aktuell seine Gedanken sind. Zudem ungeheuer wichtig und schön; jede Pfarrperson sollte sich, denke ich, über sein Ich klar werden, das Ich (die eigene Identität) reflektieren, sich damit beschäftigen. (Musste ich auch erst letztes Jahr wieder feststellen)