Schemata sind immer Verallgemeinerungen

Schemata sind immer Verallgemeinerungen

von Susanne Muenzer -
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Piaget ist der Vorreiter für die wissenschaftliche Entwicklungspsychologie. Sein Konzept bildet die Grundlage für neuere Forschungen und kann daher mannigfaltig auch kritisiert bzw. sinnvoll weitergedacht und angepasst werden. M. E. sind auch soziale, gesellschaftliche und politische Einflüsse auf die Kindheit und Jugend Einflussfaktoren, die Beobachtungen und Entwicklungsschritte beeinflussen. Die Prägungen, welche durch die jeweiligen Eltern- und Großelterngenerationen auch in Hinblick auf Moralbildung im Allgemeinen und religiöse Urteilsbildung im Speziellen stattfinden, sind für mich in keinem der Ansätze erkennbar. Auch die Trennung der Antworten des Paul-Dilemmas in eine Version für Gläubige und eine Version für Nicht-Gläubige zeigt zwar das Wahrnehmen einer nicht mehr vorauszusetzenden Prägung und Bildung aus dem Elternhaus, sind aber dennoch nicht überraschend unterschiedlich.

Grundsätzlich ist die Übertragung der Entwicklungsstufen auf die daraus abzuleitende Fördermöglichkeit auch bzgl. religiösen Urteils ein guter Überblick und ein Handlungsbeitrag für eine zeitgemäße Religionspädagogik.

Mir persönlich fehlt der Blick auf die Inklusionsbestrebungen gerade im Bildungsbereich und die damit verbundene Auflösung einer unterstellten Homogenität von Entwicklungsstadien in einzelnen Jahrgangsstufen.