6. Rober Havighurst

6.5. Lebensstadien des Erwachsenen nach Levinson

Ein anderes Beispiel zur Aufgliederung des Lebenslaufs anhand spezifischer Herausforderungen zu bestimmten Zeitpunkten stammt von D.J. Levinson, der die folgenden Entwicklungsaufgaben bis zum mittleren Erwachsenenalter auflistet (Q):


Frühes Erwachsenenalter (17-22): Verlassen der Jugendwelt und vorläufiger Schritt in die Erwachsenenwelt; Erkundung von Möglichkeiten und erste Weichenstellungen.


Eintritt in die Erwachsenenwelt(22-28): Aufbau der ersten wichtigen Lebensstruktur. Gewöhnlich Heirat und Gründung einer eigenen Familie. Gleichzeitig werden Optionen erkundet und eine stabile Lebensstruktur geschaffen.


Übergangsphase mit 30 (28-33): Korrektur von “Irrtümern” in der ersten Lebensstruktur. Revision der Entscheidungen der frühen Zwanziger und Vornahme nötiger Änderungen.


Konsolidierung (33-40): Schaffung einer weiteren großen Lebensstruktur, stabiler als die erste. (Gewöhnlich starkes berufliches Engagement und Aufstieg.)


Übergangsphase in der Lebensmitte (40-45): Erneute Überprüfung des eigenen Lebens. Man fragt sich: “Was habe ich bisher damit gemacht und was sollte ich verändern?”


Beginn der mittleren Erwachsenenjahre (45-50): Schaffung einer neuen Lebensstruktur. (Der Schwerpunkt liegt auf neuen familiären Beziehungen, insbesondere mit Kindern und auf neuen beruflichen Aufgaben.)

 


Diese Stadientheorie von Levinson ist in der Psychologie und auch darüber hinaus insofern bedeutungsvoll, als seine Forschungen einen zentralen Auslöser für die Konzeptionalisierung der populär gewordenen "Krise in der Lebensmitte" (midlife crisis) darstellten (darüber mehr in der Einheit "mittleres Erwachsenenalter").