Ich finde es gut eine Alternative zur Skopus-Methode präsentiert zu bekommen. Einen klaren Kern aus der Exegese biblischer Texte scheint mir für die Mehrheit der biblischen Texte unmöglich.
Da finde ich die Theorie vom offenen Text deutlich einleuchtender.
Besonders interessant für die Konstruktion einer Predigt fand ich die Idee eines gesellschaftlichen Kanons. Ich würde den Kanon nicht nur auf literarische sondern, gerade für jüngere, auf Filme, Online-Content und historische Ereignisse erweitern.
Sowie die Hörer einen Kanon von Medien besitzen, denke ich, haben sie auch einen Kanon politischer und historischer Ereignisse auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.
Fordernd finde ich bei der Definition eines solchen Kanons aber die Ränder und Grenzen. Ich kann Faust mit Gewissheit in meinen Kanon aufnehmen und aus anderen Medien Star Wars oder Harry Potter.
Aber könnte ich Game of Thrones aufnehmen oder Miltons Paradise lost? Und wenn ja, in welchem Maße? Ich behaupte auch die Älteren haben mal von Game of Thrones gehört oder eine Werbung gesehen, ihnen wäre die Ästhetik und der Name durchaus bekannt
aber keinesfalls die Motive oder Handlung welche ich dann in meine Predigt aufnehmen würde. In unserer pluralen Gesellschaft einen kulturellen Kanon zu erstellen fände ich außerhalb ein paar sehr klarer Beispiele also ein schweres Unterfangen.