Ich kann mich gut mit dem Gefühl des „Nach Hause kommens“ in einem Gottesdienst identifizieren. Ich denke jeder hat schon mal die Erfahrung gemacht in einen außer heimatlichen Gottesdienst zu gehen und entweder anhand der Liturgie sich wohl zu fühlen, da die Liturgie bekannt ist oder sich entfremdet zu fühlen, da die Liturgie an zentralen Stellen einem selbst unbekannt ist. Das ist große Stärke und potenzielle Schwäche einer jeden Liturgie. In seltenen Momenten fühlt man sich in einer Liturgie trotz der Fremdheit wohl, obwohl das vielleicht nicht nur von der Liturgie abhängt.
Den Gottesdienst als kohärentes Ganzes zu konzipieren, ist vielleicht die schwierigste Aufgabe. Die Thematik und ein gemeinsamer Kern der einzelnen Elemente ist oft gut erkennbar aber es reicht nicht nur inhaltliche Verbindungen herzustellen. Vater unser, Segen, Predigt habe ich selten als Teil des Gottesdienstes sondern mehr als Bausteine des Gottesdienstes wahrgenommen. Wenn einer dieser Teile schlechter ist, ist es mir leicht ihn von den guten Teilen zu trennen und auszuklammern anstatt die Erfahrung als ganzes schlechter zu bewerten.