Schon allein in der Tatsache, dass es so viele verschieden Gottesdienstgattungen gibt, ist die Gestaltungsaufgabe Gottesdienst wieder deutlich sichtbar.
Auch wenn die jeweilige Gottesdienstform die Liturgie in gewissem Maß vorgibt, lässt sie doch genug Entfaltungsmöglichkeiten um auf die Bedürfnisse der Gemeinde zu reagieren, sie nach ihren Wünschen, Gaben und Interessen einzubinden. Dabei die Bestandteile, ihre Aufgabe und die evtl. zugedachte Wirkung bzw. wechselseitige Beziehung nicht aus dem Blick zu verlieren, scheint mir die Hauptaufgabe der Gottesdienstgestaltung zu sein. Die Wahrnehmung von Unterschieden und Ambivalenzen in den Anschauungen von liturgischen Elementen und Ritualen finde ich sehr herausfordernd. Auch die Frage nach dem, was die Menschen brauchen, die eben nicht am gottesdienstlichen Leben einer Gemeinde teilnehmen können oder wollen und wie die Gemeinschafts- und Identitätsstiftende Wirkung von Gottesdiensten zu diesen Personen kommen kann, bleibt offen. Ist das ein neuer Gestaltungsspielraum?