An Fechtners Artikel gefiel mir besonders der gut strukturierte Aufbau! Ich hatte das Gefühl, im Zuge der Lektüre einen guten Überblick über die Gestaltungsheuristiken und Ausprägungselemente der evangelischen Liturgik zu erhalten. Interessant fand ich besonders die Gottesdienstbesucherzahlen auf Seite 138. Dabei fiel mir in der Fußnote auf, dass die Besucher:innenzahlen auf katholischer Seite im Referenzjahr 2013 beinahe dreimal so hoch gewesen sind. Gibt es dafür eine Erklärung? -Mein erster Gedanke hierzu war ein Erklärungsansatz durch die Werkgerechtigkeit und den dadurch fest implementierten Ethos des sonntäglichen Kirchgangs. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass dieser Ethos in unserer säkularisierten Welt auf katholischer Seite im Jahr 2013 noch derart einflussreich gewesen ist...
In einer Linie dazu fiel mir auf, dass der Prozentsatz der regelmäßigen Gottesdienstbesucher:innen an der Gesamtzahl der Protestant:innen im Jahr 1971 mit 5,6% in meinen Augen ebenfalls sehr niedrig war. Blickt man somit rein auf die Gottesdienstbesucher:innenzahlen findet man auf protestantischer Seite somit nicht unbedingt eine Bestätigung der These, wonach das Interesse am Gottesdienst erst in jüngerer Zeit zurückgegangen ist.