Der Theologe Jochen Arnold schafft mit seinem Aufsatz "Musik und Gottesdienst - Musik im Gottesdienst" eine gute Breitenanalyse über die Theorie der Musik im Kontext des Gottesdienstes. Dabei gefiel mir sein Stil mit den kurzen aber dennoch prägnanten Auslegungen zahlreicher Unterthemen, in denen er auf einige Autoritäten verweist oder selbst Position bezieht insgesamt sehr gut. Besonders mit seinen Ausführungen zu 1. "Musik als Gottesdienst - Schöpfungstheologische Annäherung" gelang ihm in meinen Augen eine sehr bereichernde Analyse. Wenn er beispielsweise Kirchenmusik in der Perspektive der Schöpfung als "Echo Gottes" thematisiert, erhält die Musik meiner Meinung nach eine neue Dimension und damit eine deutliche Aufwertung. Während Kapitel vier in meinen Augen ähnlich gut gelungen ist (da prägnant, kurz und dennoch informativ) konnte ich Arnold in einigen Aspekten aus den Kapiteln zwei und drei nicht zustimmen. Wenn er etwa auf Seite 231 davon spricht, dass "Orgel und Chor [...] auf Augenhöhe neben Kanzel, Taufstein und Altar stehen" frage ich mich, welche Position nicht-mit-der-Orgel intonierte Musik seiner Meinung nach hat (Was ist z.B. mit Lobpreis?). Des Weiteren vermisse ich auf Seite 232 eine Begründung seiner These, wonach "das Kyrie ohne das Gloria [...] unevangelisch" wäre. Im nächsten Kapitel 2.3. "Kirchenmusik als österliches Ereignis" empfand ich zudem eine gewisse Kritik seiner Methodik. Indem Arnold nämlich den Charakter des "Evangelischen Singens" (vgl. S. 233) auf die Autorität Luthers zurückführt, erscheint mir dies an dieser Stelle doch etwas sehr verkürzt dargestellt (hier dürften sich seit Luther sich auch andere Positionen herausgebildet haben oder?). Abgesehen von diesen Punkten konnte ich dem Text wie bereits eingangs erwähnt allerdings sehr viel abgewinnen!
Musik im Gottesdienst - Wer singen kann ist klar im Vorteil! -Oder steckt hier noch mehr dahinter?
von Lukas Buettner -
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